Über das Potenzial und die Fallstricke von Large Language Models im Unternehmens­kontext

Der Einsatz von Large Language Models (LLMs) im Unternehmensumfeld hat, wenig überraschend, einen regelrechten Hype ausgelöst. Die Fähigkeit dieser Modelle, menschenähnlichen Text zu generieren, hat das Potenzial, eine echte Revolution in der Unternehmenswelt auszulösen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Limitierungen von LLMs ist es allerdings wichtig, auf den richtigen Rahmen und bestimmte Voraussetzungen zu achten, um diese Technologie effektiv und sicher zu nutzen.

Das große Fragezeichen: Aktuelle Limitierungen von LLMs

Kennen Sie das Gefühl, wenn Ihr Navi Sie mitten in ein Maisfeld statt zu Ihrem tatsächlichen Zielort führt? LLMs können auf ähnliche Weise die Richtung verlieren, wenn sie ‚halluzinieren‘ – eine Ausdrucksweise, die gerne verwendet wird, wenn LLMs Antworten auf der Basis von statistischen Verknüpfungen liefern, statt auf konkreten Daten. Dadurch können irrelevante, falsche oder schwer zu identifizierende Antworten entstehen, die menschliche Überprüfung erfordern, da sie in ihrer Grundform keine unternehmensspezifischen Prozesse, Regeln oder Vorschriften kennen.

LLMs sind nur so gut wie die Daten, auf denen sie trainiert wurden. Wenn die zugrunde liegenden Daten veraltet, voreingenommen oder einfach fehlerhaft sind, werden die Ausgaben entsprechend ungenau oder sogar unangemessen sein. Vorurteile, die in den Trainingsdaten existieren, können daher in den LLMs repliziert werden. Die Blackbox-Natur der Modelle bedeutet auch, dass ihre Erklärbarkeit fehlt und Gründe für Schlussfolgerungen nicht nachvollziehbar sind. Eine weitere Herausforderung: Sie sind notorisch schwer zu kontrollieren. Mit der Fähigkeit, Deepfakes, Spam und Phishing-Inhalte zu generieren, besteht ein echtes Risiko des Missbrauchs. Außerdem ist die Entwicklung von LLMs kostenintensiv und benötigt massive Infrastrukturen, was dazu führt, dass Hyperscaler den Markt dominieren.

So kann es gelingen: Voraussetzungen für effektiven LLM-Einsatz

Trotz dieser Herausforderungen kann LLM-Technologie mit geeigneten Voraussetzungen effektiv in Unternehmen eingesetzt werden, und das Transformationspotenzial voll ausgeschöpft werden. Einer der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Fähigkeit, spezifische Unternehmensinformationen effektiv und sicher an LLMs zu übermitteln. Das ist unerlässlich, um relevante und kontextspezifische Antworten zu erhalten. Ein starkes, berechtigungsbasiertes System kann sicherstellen, dass nur Mitarbeiter mit den entsprechenden Rollen und Berechtigungen Zugang zu den jeweiligen Informationen haben. Um zu gewährleisten, dass keine sensiblen Daten in die falschen Hände gelangen, ist ein robustes, berechtigungsbasiertes System essenziell. Die Verwendung von LLMs sollte streng auf unternehmensrelevante Anfragen beschränkt sein, um Kosten zu kontrollieren und Sicherheitsrisiken zu minimieren.

Das Zukunftszenario: Der Weg nach vorn

Um das Potenzial von LLMs voll auszuschöpfen, müssen Unternehmen diese Technologie aktiv erkunden und sich damit auseinandersetzen. Es ist nicht genug, sie einfach als weiteres Tool in der Toolbox zu betrachten. Eine Integration in die Unternehmensprozesse, die ein effizientes und sicheres System darstellt, ist hierbei absolut wesentlich. Darüber hinaus sollten Unternehmensrichtlinien für den Umgang mit LLMs und großen Sprachmodellen im Allgemeinen entwickelt werden. Unternehmen müssen bereit sein, ihre Prozesse und Strategien neu zu denken, um den Wert dieser KI-Modelle voll auszuschöpfen. Nur durch eine bewusste und transparente Nutzung dieser Technologien können Unternehmen sicherstellen, dass sie sowohl ethische als auch geschäftliche Vorteile bringen.

Fazit: Trotz der Risiken, Potenziale sicher nützen

Die Herausforderungen, Risiken und Chancen, die LLMs mit sich bringen, sind real und sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Trotzdem bietet der Einsatz von LLMs im Unternehmensumfeld ein großes Potenzial. Mit den richtigen Voraussetzungen, einem bewussten Umgang mit der Technologie und der Kombination von transparenter und nachvollziehbarer KI, kann der Einsatz von LLMs im Unternehmensumfeld einen erheblichen Mehrwert bieten. Und letztendlich ist das der Weg, den wir alle gehen sollten.

Der Einsatz der semantischen KI von DEEP ASSIST hat uns die Umsetzung eines anliegenbasierten Routings ermöglicht, welches von der gezielten Anrufvermittlung bis hin zur teil- und vollautomatisierten Anfragenverarbeitung alles bietet, was einen zukunftsorientierten Customer Service auf das nächste Level hebt. Wir freuen uns schon jetzt auf die kommenden Ausbaustufen!

Roland Fleischhacker, CEO von deepsearch

Bereits 1988 gründete Roland Fleischhacker den ersten österreichischen SAP-Partner. Unter seiner Federführung fusionierte er das Unternehmen mit Plaut und vergrößerte das Team auf über 500 Mitarbeiter:innen. In den kommenden Jahren entwickelte er ein erfolgreiches Geschäftsmodell, das Plaut zum Börsengang führte. Roland Fleischhacker ist ein Serial Entrepreneur, der sich im Lauf der Jahre ein hochkarätiges persönliches Netzwerk aufgebaut hat.
Share

Weitere Blogbeiträge

BLOG • 07.07.2023 Über das Potenzial und die Fallstricke von Large Language Models im Unternehmens­kontext Der Einsatz von Large Language Models (LLMs) im Unternehmensumfeld hat,

BLOG • 07.07.2023 Über das Potenzial und die Fallstricke von Large Language Models im Unternehmens­kontext Der Einsatz von Large Language Models (LLMs) im Unternehmensumfeld hat,